Auf der Grundlage der Landsmannschaft und der Orden entwickelten sich die Corps und die Burschenschaft, wodurch die moderne "Korporationsform" entstand, die sich, obwohl mit breitem ideologischen Spektrum, bald 200 Jahre bewährt. Entscheidenden Einfluss nahmen die Strömungen des klassischen Idealismus, getragen durch Schiller und Goethe.
Die ältesten Corps wurden 1789 und 1798 (Onoldia Erlangen) gegründet. Bald führten sie zwei neue Bräuche ein, nämlich das Tragen von Band und Mütze (vorerst dachte man nur an ein ideelles Band). Das zwei- oder dreifärbige Brustband wurde bald zum wichtigsten Symbol, zum Zeichen für die Zusammengehörigkeit aller Brüder. Allgemein üblich wurde es erst ab 1830 (siehe 4). Aus der zunächst zeitgenössischen Kopfbedeckung wurde der allgemeine Dreispitz aus der Zeit der napoleonischen Kriege, die noch heute übliche Schirmmütze entstand aus dem Militär. Das einst so freie Burschentum war nun in Form der Corps gewillt, sich dem patriarchalischem Willen des Monarchen unterzuordnen. Die damals aufkommende Zeremonie des Landesvaters kann als Symbol des Wandels bezeichnet werden. Etwa seit 1783 ist der Zirkel in der heutigen Form bekannt.
Zu Beginn des 19. Jhdts., nach der französischen Revolution, hatte Napoleon seine Herrschaft über fast ganz Europa ausgedehnt. Politiker versagten, infolgedessen waren die Intellektuellen des deutschen Volkes gezwungen, zum Kampf aufzurütteln (Arndt, Körner, Kleist, Jahn, Fichte). In patriotischen Schriften und Reden riefen sie zum Widerstand und zur Befreiung von der Fremdherrschaft auf und fanden damit Begeisterung bei der akademischen Jugend. Bereits 1797 bildeten sich in Wien und 1809 in Innsbruck kurzlebige Akademikercorps zum Kampf gegen Napoleon. 1813 erhielt der preußische Major Lützow die Erlaubnis, ein Freicorps aufzustellen. Viele Studenten schlossen sich dem Corps zum bevorstehenden Entscheidungskampf an, darunter zahlreiche Tiroler. Trotz weniger entscheidender militärischer Erfolge verdankte die Truppe ihren Ruhm den Dichtungen Körners.
Nachdem Napoleon besiegt war (1814/15 Wiener Kongress), kehrten die Studenten an ihre Studienorte zurück. Beseelt von den Freiheitsideen gründeten 1815 ehemalige Lützower in Jena die erste Burschenschaft, die als Urburschenschaft bezeichnet wird. Zum Unterschied zu anderen studentischen Vereinigungen hatte die Urburschenschaft eine betont politische Zielsetzung ("...gegen fremde Unterjochung ..."...die vorige Ehre und Herrlichkeit unseres Volkes wieder fest zu gründen...") Echo fand diese Idee schließlich an allen Universitäten. 1816 stifteten Frauen und Jungfrauen der Jenaer Burschenschaft eine Fahne (Rot-Schwarz-Rot, goldener Eichenzweig und Fransen). Diese Gesinnung galt es nun in alle Welt zu tragen. Daher kam es 1817 (300. Jahrestag der Reformation und 3. der Völkerschlacht bei Leipzig) zum Wartburgfest. 500 Studenten von fast allen deutschen Universitäten gaben ihm den Rahmen. Nach der Feier und außer Programm verbrannten einige Studenten Werke missliebiger Dichter und Requisiten als Symbol der Herrschaft (liberalistische Ideen kamen zum Ausdruck, gegen Metternichs Polizeistaat und Restaurationspolitik, für Rede-, Lern- und Pressefreiheit).
1819 erstach einer der Teilnehmer des Wartburgfestes, Karl Ludwig Sand, den Dichter Kotzebue, was Metternich als günstige Gelegenheit sah, durch die "Karlsbader Beschlüsse" 1819 die Burschenschaften aufzulösen (bis 1848 ständig verlängert). Doch im Geheimen bestanden die Burschenschaften weiter (Bamberg 1827, Hambacher Fest 1832). Auch an den Schulen fanden die burschenschaftlichen Ideen rege Aufnahme. Mittelschülerverbindungen (=Pennalien) fanden sich in der Folge über die gesamte Monarchie verteilt. Um 1825 gab es in Österreich keine Hinweise auf diverse Bestände - Metternich hatte gute Arbeit geleistet.
Seit 1849 gibt es in Österreich die Matura als Gymnasiumsabschluss und Voraussetzung für ein Hochschulstudium. Die christlich-religiöse Begeisterung der Burschenschaften fiel bald der zunehmend politisch-nationalen zum Opfer. So entstanden die ersten konfessionellen Verbindungen.
Die 50 Jahre von 1798 bis 1848 waren für die Studentengeschichte von größerer Bedeutung als alle anderen Perioden.. Es entstanden alle heutigen Korporationsformen (schlagende, nichtschlagende, farbentragende, konfessionelle, konfessionell ungebundene, Sängerschaften, Landsmannschaften). Fast das gesamte Brauchtum der heutigen Zeit war bekannt.
1848 brachten in Österreich die Studenten dem Kaiser Forderungen in liberalistischem Sinne vor. Dies wurde verhindert, Ausschreitungen waren die Folge. Die Studenten gingen mit den Arbeitern auf die Barrikaden. Metternich musste unter dem öffentlichen Druck entlassen werden. Zur Aufrechterhaltung von Macht und Ordnung wurden eine bürgerliche Nationalgarde und eine akademische Legion gebildet. Trotz des 1849 erteilten Verbotes für Studentenverbindungen (bis 1867) gründete sich in Wien 1850 das Corps Saxonia. Katholische Studentenverbindungen traten in Österreich erst ab 1869 (Helvetia Oenipontana Innsbruck, 1864) auf.
Das traurige Kapitel des Antisemitismus auch in österreichischen Korporationen prägte das Bild der Studentenverbindungen und der Zeit (Georg Ritter v. Schönerer, "Los von Rom-Bewegung", Deutschnationale Parteien (Alldeutsche Bewegung)). Jüdische Studenten traten aus den Verbindungen aus und gründeten eigene (Theodor Herzl).
Wenngleich der Kulturkampf in Österreich nicht jene Form annahm wie in den deutschen Landen, führte er zu einer gespannten Stimmung.
Für Mittelschüler galt von 1849 bis 1918 das Verbot, Vereine zu gründen ("Koalitionsverbot") was die Gründung selbiger nicht jedoch verhindern konnte (Quercus Marcomannia Linz 1866, Teutonia Innsbruck 1876). Um die Jahrhundertwende gab es in Österreich etwa 300 deutsch-nationale und 80 katholische Pennalien.
Ein besonders hervorgehobenes Thema sollte hier zu Duell und Mensur dargestellt werden. Ausgangspunkt für Duelle war eine echte, provozierte oder eingebildete Beleidigung. Die Fechtkunst fand Eingang aus den romanischen Ländern, und bald gingen die Herrn Studenten nur noch mit Waffen (Degen) spazieren. 1514 mussten die Wiener Studenten ihre Waffen ablegen und hatten zum Schaden auch noch den Spott der Bürger. Darauf zogen 800 Studenten nach Wien zu Kaiser Maximilian I., der ihrem Protest nachgab und das Waffentragen wieder gestattete. Diese Begebenheit wurde später als der "Lateinische Krieg"bezeichnet. Brach dann häufig auch eine regelrechte Duellwut aus, setzten sich später gewisse Regeln durch, und das Stoßfechten machte dann dem alten deutschen Hiebfechten Platz. Die Mensur (nach den Abmessungen der Austragungsplätze benannt) wurde nicht mehr zu einer Austragung von Ehrangelegenheiten, sondern stellte durch die Schutzmittel (Paukhose, Fechtbrille, Halskrause, Handschuhe) eine Probe für die Paukanten dar, in Ausnahmesituationen fair und kontrolliert zu kämpfen. Eine gewonnene Mensur sagte nichts über das "Schmissverhältnis" aus, sondern über die Leistungsfähigkeit. Der Convent des Paukanten beurteilte die Mensur mit "genehmigt" oder "nicht genehmigt".
Ebenfalls sei das Verhältnis zur holden Weiblichkeit dargestellt. Erstmals durften Frauen beim Wartburgfest 1817 teilnehmen. Ein endgültiger Wechsel zum Besseren trat erst in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. ein, als der Status der Couleurdame entstand. Da erst 1900 den Frauen alle Hochschulstudien offen standen, bildeten sich unter ihnen bald Studentinnenkorporationen, von denen aber wahrscheinlich keine nach 1945 reaktiviert wurde. Ende der Siebziger kam es zu einigen Neugründungen.